Auf der Suche nach dem natürlichen Sound
November 2018
Ohrgeschichten Dr. Matthias Jaschik
Als Anästhesist ist Dr. Matthias Jaschik mit Technik und Medizin vertraut. Ein Hörgerät ist für ihn sinnvolle und nützliche Hilfe. Berührungsängste gibt es nicht. Der 59jährige ist angespornt von der Leistungssteigerung, die die neuen Geräte vermögen und reizt die Möglichkeiten gerne aus. Aber auch für ihn gab es ein Schlüsselerlebnis, das ihn zum ersten Handeln ermutigte: „Knackpunkt war bei mir ein Partyerlebnis, bei dem mich mein Gehör im Stich ließ. Ich nickte und sagte den ganzen Abend lang JA und JA - verstand aber tatsächlich wenig. Erst etwas später wurde mir bewusst, wie arrogant diese Art der Nicht-Kommunikation auf mein Gegenüber gewirkt haben muss und da war der Zeitpunkt zur Erstuntersuchung endgültig gekommen. Auch wenn man sich selbst vielleicht einrichtet in seinem Unvermögen – es gibt schließlich immer auch ein Gegenüber.“ Im OP rasch zu reagieren und schnell und konzentriert zu arbeiten, hängt ebenfalls von der Leistungsstärke der Sinne ab.
Mittlerweile ist der Rockmusikfan seit sechs Jahren mit Hörsystemen unterwegs und schätzt die immer gleiche Bezugsperson im Akustikstudio Hesselbach: „Es muss justiert werden und die Einstellungen verändern sich von Zeit zu Zeit. Da ist es gut, wenn man als Team arbeitet und die Beziehung zwischen Spezialist und Kunden passt.“ Die nassen Fußsohlen auf dem Badboden oder die Vögel im Garten, die Lautstärke am Fernseher oder die Kommunikation in der Gruppe, die Vorteile sind umfangreich und mit der Freude an der neuen Technik lässt sich immer wieder eine Leistungssteigerung erreichen: „Ich selbst wünsche mir einen natürlichen Sound – wenn ich das mal so beschreiben kann – oder eben das – wie ich es in meinem Hirn gespeichert habe. Ich bin immer wieder fasziniert, wie diffizil unser Hirn und das Gehör aufeinander abgestimmt ist.“ Und wenn dann die eigene E-Gitarre zum Einsatz kommt oder „The Who“ aus den Boxen laufen, dann ist die Entspannung da.